Das Gemeinschaftsgrab bindet sich in den von Gustav Ammann 1949 bis 1951 erstellten Friedhof Affoltern ein, dessen in weiten Teilen original erhaltene Substanz in einem von unserem Büro erstellten Gutachten 2016 aufgezeigt wurde. Baumpflanzungen mit kolchischem Ahorn fügen sich in Gustav Ammanns Bepflanzungskonzept ein und schaffen am Besammlungsort eine ruhige, stimmungsvolle Atmosphäre. Ein offenes, ruhiges Blumenrasenfeld erstreckt sich nordwärts zur alten Kirche und öffnet den Blick vom Besammlungsort in die weite Landschaft des Zürcher Unterlandes. Die geologische Schicht, auf der der Friedhof liegt, besteht aus mächtigen, wasserdurchlässigen Kiessanden. Sie sind Fluss- und Gletscherablagerungen mit unterschiedlichen Steinen in grosser Farbenvielfalt. Diese in Unterboden und Untergrund potentiell vorhandenen Steine (Roter Ackerstein, Nagelfluh, Sand- und Kalkstein, Quarzit und andere Gesteinsarten) werden aufgeschnitten und in Steingrössen von 12 x 30 cm als 8 cm dicke Inschriftsteine eingesetzt. Ihre ausgeprägte Farbigkeit verweist auf die Individualität der hier Bestatteten. Das Grabmal erscheint als grosses, auf der Erde liegendes Bild. Das 33 cm breite, braunrote rostige Stahlprofil hebt es 10 cm vom Boden ab und rahmt die 684 Inschriftsteine. Hinterbliebene haben die Möglichkeit, für ihre Verstorbenen einen Stein ihrer Wahl auszusuchen. Je nach Vorlieben entsteht aus den rechteckigen Steinen ein farbiges Bild, das sich bei durchschnittlich 35 Bestattungen jährlich rund alle 10 Tage leicht verändert. Unvorhersehbar wie der Zeitpunkt des Todes werden sich Farben und Oberflächen auf dem Grabmal einstellen.